Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung

Der umkämpfte gelbe "Krankenschein"

„Es ist ein einförmiges Ding um das Menschengeschlecht. Die meisten verarbeiten den größten Teil der Zeit, um zu leben, und das bißchen, das ihnen von Freiheit übrig bleibt, ängstigt sie so, daß sie alle Mittel aufsuchen, um es los zu werden.“
J.W.v. Goethe

Der Gesetzgeber verpflichtet mich als Arzt, im Auftrag der Arbeitgeber zu überprüfen, ob die vom Patienten beklagten Beschwerden ein Fernbleiben von der Arbeit rechtfertigen.

Prüfen heißt, der Patientenaussage nicht zu trauen, heißt dem Patienten mit Mißtrauen zu begegnen. Die Idee der Kontrolle schwächt und beschädigt die Arzt-Patienten-Beziehung und erzeugt in den tatsächlich kranken Menschen regelmäßig Schuldgefühle. Du als Patient äußerst mir gegenüber Deine Beschwerden dann besonders dramatisch, um jede Idee des Betruges abzuwehren. Ein lausiges Spiel und der Arzt, der es mitspielt, sitzt doch immer am kürzeren Hebel, da der gesundheitliche Zustand niemals von außen objektiv beurteilbar sein wird.

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An Stelle der drei Pünktchen stand bisher ein Text, den ich nach einer Abmahnung durch die Thüringer Landesärztekammer nicht mehr hier veröffentlichen darf.

Vielleicht in Abwandlung eines bekannten Zitats folgender heilsame Gedanke:

„Stelle Dir vor, es ist Kapitalismus und keiner geht hin.“