Impfen und SEX&CRIME

Masern

Okay, tief durchatmen, ich produziere an dieser Stelle mal keinen gut lesbaren Prosatext wie zum Thema Keuchhusten oder Diphtherie, sondern werde mich kurz fassen.

In allen Medien und fast in allen politischen Lagern wird aktuell ernsthaft über eine Pflichtimpfung für Masern nachgedacht. Die Idee einer Impfpflicht ist schon wegen des Doppel-PF in dem Begriff als ethischer Unsinn überführt. Darum geht es mir nicht. Ich setze vorher ein. Die Idee der Impfpflicht existiert nur aufgrund der als bewiesen geltenden Annahme, die Masernimpfung hätte in den letzten Jahrzehnten wirkungsvoll tausende Todesfälle an dieser Krankheit verhindert.

Also die erste Grundannahme unserer Gesellschaft zum Impfen ist die Wirksamkeit der Masernimpfung bei der Verhinderung von Todesfällen.

Die andere Grundannahme ist die des sogenannte Herdenschutzes. Wären mindestens 95 Prozent der Bevölkerung geimpft, würden Masern aussterben und auch die wenigen Ungeimpften (Babies, Schwerstkranke) hätten einen Schutzeffekt durch die Allgemeinheit.

Für beides gibt es Zahlen, die diesen Annahmen widersprechen und die nicht gut anders begründbar sind, als das mit den Annahmen etwas nicht stimmt.

Um dies zu belegen, werde ich kurz und knackig die Daten hier vorstellen.

Was Ihr dann daraus macht, werdet Ihr sehen. Ich habe meiner intellektuellen Redlichkeit genüge getan und mein Wissen zur Verfügung gestellt. Es ist mir egal, ob Du Dich impfen läßt. Das Material soll zeigen, dass es verstehbar ist, sich nicht zu impfen und verstehbar ist, Impfen nicht zu empfehlen.

1. Masern waren früher in der westlichen Welt und sind es noch heute in der armen Welt eine häufig tödlich verlaufende Krankheit, die vor allem Kinder betrifft. Ihr seht hier in einer Grafik des Bundesgesundheitsamtes die Sterblichkeit (Mortalität) auf 100.000 Einwohner im „Reichsgebiet“ . Ich arbeite hier mit den Zahlen für Deutschland (Abb. 1-3). Es gibt sehr ähnliche Daten aus den USA, aus England, Kanada, Australien oder der Schweiz. Die Irrtumsanfälligkeit der deutschen Daten (Meldepflicht, Krankheitsdefinition, Krankheitsnachweis, Datenerhebung) wird durch Daten aus aller Welt überschaubar.

Abb.1.

So finden wir für 1925 eine Sterberate von 11 Maserntoten /100.000 Einwohnern. Statistiken die weiter zurückreichen gehen für das Jahr 1900 sogar von 30 /100.000 aus. Die Zahl fällt bis 1938 auf 2 /100.000. Dann gibt es hier eine Zahlenlücke und Ihr springt bitte zur nächsten Abbildung (Abb.2), wo Ihr Euch auf eine neue Skalierung einstellen müßt. 1950 haben wir noch eine Masernsterblichkeit von 0,8 / 100.000, die dann bis zur Einführung der Masernimpfung in der BRD (1973) auf unter 0,1 /100.000 und in der DDR (1970 Beginn der Impfung) auf 0,05 /100.000 gefallen war.

Abb.2

Dieser Rückgang in der Sterblichkeit an Masern von über 99 Prozent innerhalb von einigen Jahrzehnten erfolgte unabhängig von der Einführung der Masernimpfung. Eine Einfluß auf die Weiterentwicklung der Sterblichkeitskurve nach 1970 läßt sich aus den Zahlen nicht ableiten.

Die Frage zur oben genannten Grundannahme, die Masernimpfung verhindert Todesfälle, lautet:

Geben diese epidemiologischen Daten dieser Annahme Futter?

Ich kann das nicht erkennen. Über die Ursachen des Rückgangs der Sterblichkeit kann spekuliert werden. Es kann von der Einführung des Radios und des Fernsehens, über die Schulmilch oder besonderen Sternenkonstellationen oder der Aggressivität der Erreger alles mögliche sein. Die meisten Epidemiologen halten einen Ursachenkomplex für verantwortlich, dass wir eine so enorme Abnahme der Masernsterblichkeit vor der Einführung der Impfung erlebt haben. Verbesserte Hygiene, geschlossene Kanalisation; sauberes Trinkwasser; Verringerung der Luftverschmutzung; bessere Vitaminversorgung; bessere medizinische Behandlung von Komplikationen usw.

Dass die Impfungen ursächlich beteiligt waren, ist eine Verdrehung von Ursache und Wirkung. Die früher hohe Sterblichkeit hat zur Entwicklung von Impfungen geführt. Diese Kausalität ist gewiß. Mehr nicht. Der Rest ist Wunschdenken. Verstehbares Wunschdenken. Damit können wir dann aber auch mal aufhören.

Ein bißchen komplizierter ist es, wenn wir uns statt der Sterblichkeitsziffern die Erkrankungszahlen anschauen. Hier gibt es erhebliche Einschränkungen bei der Bewertung der Zahlen. Entgegen der landläufigen Annahme ist eine Masernerkrankung nicht eindeutig klinisch von anderen Erkrankungen abzugrenzen. Aus wiederholten Studien ist bekannt, dass sich im Labor nur ein kleiner Prozentsatz der Verdachtsfälle bestätigen läßt. Über die Jahrzehnte wurden mehrfach die Diagnosekriterien und Meldeabläufe geändert. Kurz: Ich bezweifele, ob da überhaupt noch jemand durchschaut. Doch statt souverän fröhlich unser Nichtwissen zu verkünden, lebt unsere Wissenschaft noch im Reifestadium des unsouveränen Wissens. Nehmen wir also die Zahlen, die da sind.

Abb.3

Ihr seht wie in der DDR die Erkrankungshäufigkeit / 100.000 von etwa 400 im Jahr 1960 bis auf 150 im Jahr 1970 (dem Jahr der Impfeinführung) gefallen ist. Wir sehen nach 1970 einen starken Abfall der Kurve innerhalb von 2 Jahren auf Null. Für mich riecht das nach Wandzeitungsbetrug. Das gleiche Phänomen habe ich bei der Statistik der Keuchhustenimpfung/ bzw. Erkrankung entdeckt. Eine Impfeinführung bedeutet einen schrittweisen Beginn der Impfung von bestimmten Alterskohorten und es ist illusorisch anzunehmen, dem DDR-Gesundheitssystem sei es möglich gewesen innerhalb von 2 Jahren 90 Prozent der Bevölkerung zu impfen. Der Kurvenverlauf nach der Impfstoffeinführung dient jedoch als Argument für die Wirksamkeit der Impfung. Ich habe noch einen zweiten Zweifel.

Wenn die Einführung der Masernimpfung 1970 erfolgreich war und den massiven Rückgang der Morbidität von 1970 bis 1972 erklärt, wie ist dann der Wiederanstieg der Erkrankungszahlen in den 80igern zu erklären? Es wurde dann 1983 beschlossen eine 2. Masernimpfung einzuführen. Ab 1985 wurden dann nur noch laborbstätigte Masernfälle statistisch erfaßt. Dadurch ist ist mir der erneute starke Rückgang ausreichend erklärt. Das RKI schätzt, dass nur etwa 10 Prozent der klinischen Verdachtsfälle im Labor bestätigt werden. Der Beschluß, nur noch laborbestätigte Fälle zu zählen, reduziert die Morbidität per Schreibtischpapier um 90 Prozent! Grandios.

Den zweiten Teil zum sogenannten Herdenschutz habe ich noch in Arbeit.