Impfen und SEX&CRIME

Diphtherie - Die Fakten

Dieser Text wendet sich sowohl an medizinische Laien als auch an Kollegen. Ich versuche zu beweisen, dass weder die sogenannte passive Immunisierung mittel Antitoxinserum (Therapie) noch die später entwickelte aktive Immunisierung (Impfung) gegen Diphtherie den Krankheitsverlauf oder gar die Sterblichkeit an dieser Krankheit beeinflußt hat. Ich halte die aktuell vorherrschende Position, dass die Diphtherieimpfung für den Rückgang der Erkrankungszahlen und der krankheitsbedingten Sterblichkeit verantwortlich ist, für einen Irrtum. Dies zeige ich ausschließlich mit Daten aus öffentlich einsehbaren amtlichen und institutionellen Zahlenmaterial.

Das Material ergibt als Nebeneffekt einen Einblick in die Entwicklung der modernen Erkenntnistheorie. Der Beginn aller Wissenschaft zur Immunitätslehre (hier v.a. der Entwicklung von Impfstoffen) zeichnet sich durch eine völlig kritikfreie Anwendung von Studien und Versuchsanordnungen aus, die heute der Lächerlichkeit preisgegeben wären. Die ärztlichen Kollegen haben damals unmittelbar den Widerspruch zwischen theoretisch behaupteter Wirksamkeit und praktisch erlebter Wirkungslosigkeit bzw. Schaden erlebt. Die mutigen Kollegen übten daraufhin Kritik an dem Zustandekommen der Idee, das Serum würde Diphtheriekrankten helfen. Etwas konnte damit nicht stimmen. Diese Kollegenkritik führte unter anderem zur Entwicklung von dem, was wir heute evidenced based medicine nennen. Die Serumtherapie blieb als offenbar unausgegorene Idee davon unberührt. Publizierte und mit Preisen ausgezeichnete  Anwendungsbeobachtungen von Serum- und Impfstoffen als scheinbare Wirksamkeitsbelege würden heute in keinem wissenschaftlichen Journal mehr veröffentlicht werden und sind doch dem schulmedizinischen Mainstream bis heute die irrtümlich solide Basis einer sehr reduzierten Weltsicht.

Ich gebe im Text die genauen Quellen an, um jedem die Überprüfung zu erleichtern. Wo vorhanden, findest Du die Website-Verlinkung. Bitte beteilige Dich an der Diskussion. Ich bin scharf auf Deine Kritik.

Der Text teilt sich in zwei Teile. Im ersten Teil belege ich mit Statistiken aus den USA und mehreren europäischen Ländern, dass die Einführung der Serumtherapie die Kranken- und Sterblichkeitsstatistik in ihrem Kurvenverlauf unberührt lies. Ich zeige, dass es bis heute nicht eine doppelverblindete randomisierte kontrollierte Studie gibt, die den Nachweis erbracht hätte, dass die Serumtherapie hilft. Ich zitiere Wissenschaftler aus der ganzen westlichen Welt, die seit 120 Jahren ihre Skepsis offen äußerten. Aus heutiger Sicht handelt sich bei der Serumtherapie um Aberglauben.

Der zweite Teil bezieht sich auf die Diphtherieimpfung. Mittels der Darstellungen von Krankheits- und Sterblichkeitsstatistiken aus aller Welt zeige ich, dass die Anzahl der an Diphtherie erkrankten und verstorbenen Menschen lange vor der Einführung der Impfung gefallen ist und die Dynamik des Abfalls von der Impfung unbeeinflußt blieb. Ich lege das völlige Fehlen qualitativ ausreichender Studien offen, die eine Wirksamkeit beweisen könnten. Aus einschlägigen Standardwerken der impffreundlichen Wissenschaft zitiere ich genüßlich die schizoiden Argumentationen von Autoren, die um die Unwirksamkeit der Impfung wissen und sie dann doch empfehlen wollen/müssen. Wie ein roter Faden zieht sich dabei ein Mitfühlen mit uns Menschen durch den Text. Unser Denken ist unfrei. Jeder Gedanke gebiert simultan seinen eigenen Beweisführer – oder: Wir glauben zu gerne unseren eigen Mist. Wenn dann noch ein unbewußtes oder geleugnetes Motiv ins Spiel kommt (wie Geld; Anerkennung; Loyalität zu Glaubenssystemen [Impfung wirkt], Angst vor Lächerlichkeit; Karriere), sind wir gefangenen in ein sich ständig selbst bestätigendes und wiederholendes zwanghaftes Denken.  Der ängstliche Geist vermutet hinter jedem Nacheinander eine Kausalität. Aus heutige Sicht folgt die Diphtherieimpfung einem Aberglauben.

1.Teil

Die Diphtherie ist eine seit Jahrhunderten bekannte Krankheit, die weltweit in unregelmäßigen Zyklen auftritt und bis vor etwa 100 Jahren mit einer hohen Sterblichkeit vor allem unter den Kindern für großes Leid sorgte. So wäre es für eine Stadt wie Weimar mit damals hypothetischen 60.000 Einwohnern normal gewesen im Jahr etwa 100 Diphtherietote zu zählen (19.Jhd.). Am Ende des 19. Jahrhundert entdeckte man zum einen das mit der Krankheit assoziierte Bakterium und später auch, dass die Krankheitsfolgen durch die Wirkung eines von den Bakterien produzierten Giftes (Toxin) verursacht werden. 1894 brachte Emil Behring ein aus Pferdeserum gewonnenes Anti-Toxin auf den Markt, mit dem erstmals eine Behandlung der Diphtherie möglich schien. Behring wurde für seine Entdeckung berühmt, gründete sein eigenes Unternehmen (die Behringwerke), erwirtschaftete schon 1895 einen Nettogewinn von 700.000 Mark, wurde geadelt zum „von“ Behring und erhielt 1901 den ersten Medizinnobelpreis. In völliger Unkenntnis der vor allem historischen Fachliteratur gilt er bis heute in allen einschlägigen Nachschlagewerken als der „Retter der Kinder“.

Diese Serumtherapie der Diphtherie (passive Immunisierung) gilt als der Vorläufer der später ebenfalls von Behring entwickelten aktiven Immunisierung. Weder die passive noch die aktive Immunisierung haben einen zweifelsfrei nachweisbaren Effekt. Um zu verstehen, warum bis heute von den meisten Medizinern das Gegenteil behauptet wird, lohnt es sich die Datenlage zu der Serumtherapie Ende des 19. und Anfang des 20.Jahrhunderts anzuschauen.

Ich beginne mit Zahlen aus JT Biggs Sanitation vs. Vaccination, dass dank der University of California digitalisiert im Netz zur Verfügung steht (14).

The Metropolitan Asylums Board of London exercises its functions over probably the largest area and population, and deals with the largest number of cases, of any authority in the world. The following figures are abstracted from the tables contained in the annual reports of the above Board from 1895 to 1910.

The most striking and dominant feature of the table is the high fatality-rate of those inoculated with anti-toxin when compared with the untreated cases. The highest fatality-rate of the injected patients is 28.1, and the lowest 9 per cent., whereas the highest fatality of the untreated cases is but 13.4, and the lowest only 1.5 per1, cent., showing a difference enormously against the use of anti-toxin.

The fatality of the treated cases is more than double that of those not treated with this dangerous concoction.

GRAPH   E. ILLUSTRATING  TABLE  36. LONDON. DIPHTHERIA    FATALITY    OF    CASES.

Shown in Four-Year Periods, 1895-1910.

 Fatality   per   cent,   of   Cases  treated  with  Antitoxin, including   mild cases and simple  sore throat oases. Average annual fatality,  13.28 per cent.   Fatality per cent, of Cases not treated, but including (137) 17 per cent, of moribund cases, and (92) 12 per cent, of diseases other than Diphtheria. Average annual fatality, 5.65 per cent.Deducting moribund cases and deaths from other diseases, only 3.9 per cent.

Abb.1

Die Zahlen haben nur geringe Beweiskraft. Sie spiegeln jedoch reale Erfahrungen der behandelnden Ärzte wieder. Die Fatality wird heute als Letalität bezeichnet. Wieviele der Fälle starben unter Antitoxin oder herkömmlicher Behandlung? Hier in London starben die Antitoxin-behandelten Patienten deutlich häufiger. Doch:  Um klare Aussagen zu bekommen, müßten beide Behandlungsgruppen vergleichbare EIgenschaften haben und die Prüfärzte interessenfrei und verblindet sein. Ich zeige Dir die Statistik von Biggs, um zu würdigen, mit welchem Engagement sich Kollegen zu allen Zeiten an der Wahrheitssuche beteiligt haben und wie es dazu kam, dass in der weiteren Geschichte qualitativ bessere Studien entwickelt wurden.

Die Markteinführung des Heilserums von Behring war mit einem weltweiten Hype verbunden. Von Paris bis New York und von London bis Australien begann man das Serum erst aus Deutschland zu importieren und dann rasch selber zu produzieren. So wie Biggs in England  entging es auch anderen Kollegen nicht, dass der versprochene Nutzen ausblieb. Der Däne Sörensen – skeptischer Professor am Kopenhagener Hospital – hat von 1894 bis 1899 zunächst mit dem deutschen, dann mit französischem und schließlich mit dänischem Antitoxinserum ausführliche Versuchsreihen unternommen, die jeden Nutzennachweis schuldig blieben (13).

( Practitioner, April, 1896) „that the serum did not, to any appreciable degree, prevent the extension of the disease to the larynx; all the severe cases died, and the good result in the lighter ones was attributable to the mild type of the epidemic.“ He also states that, at the Hospital of Bligdam, Copenhagen, „the mortality from diphtheria remains the same after, as it was before“ seratherapy was introduced.

Bei der Planung seiner Studien war ihm aufgefallen, wie stark die Anwendungsbeobachtungen der Berliner und Pariser Kollegen (Behring und Roux) offenbar von deren Wunschdenken bestimmt gewesen war, eine erfolgreiche Therapie zu entwickeln. Die Gier nach Anerkennung, Status, Ansehen und Geld sowie die Bestätigung eines festen wissenschaftlichen Weltbildes hat sie die Versuchsanordnung so gestalten lassen, dass ihnen selbst womöglich die grobe Unwissenschaftlichkeit ihrer Arbeit nicht mehr auffiel. Sowohl Behring und co. als auch die unkritischen Kollegen, die mehrheitlich weltweit die Serumtherapie einführten, erinnern mich exakt an heutige Verhältnisse in Bezug auf Impfstoffe (Pneumokokken; HPV, Zoster) oder andere Pharmakotherapien (NOAKs). Sörensen fasste seine Anwendungsstudien so zusammen (13):

 Although they provided no evidence that serum therapy had a beneficial effect on either the course of the disease or the risk of death, this absence of evidence could not be taken as evidence that there was no beneficial effect: the experiments had been too few in number; most patients had been selected for serum treatment or no serum treatment using subjective clinical assessment; and the number of deaths had been too few to provide reliable statistics.

Dieses Verhalten finde ich in der Medizinhistorie des Impfens immer wieder: Die Studien zeigen keine Nutzennachweis, aber wir leiten daraus nichts ab, weil wir annehmen, es läge an uns oder an der Studie oder an der Größe der Studienpopulation, dass wir keinen Beweis für die Wirksamkeit der Therapie erbringen konnten. Hier mutet es besonders kurios an, weil Sörensen zuvor die Studien Behringers zurecht kritisiert hat – keine Verblindung; Außerachtlassung von Faktoren wie Alter, Schweregrad der Erkrankung und Begleittherapien; sehr geringe Patientenzahl – und  nun hier bei seinen eigenen qualitativ deutlich hochwertigeren Studien mit höheren Fallzahlen knickt er vor der führenden Lehrmeinung ein. Ärgerlich. Ich werde zeigen, dass viele sein Schicksal teilten.

(Zum Verständnis solltest Du wissen, dass Ausgang des 19.Jahrhunderts und zum Beginn des 20.Jahrhunderts ein erbitterter Wissenschaftler/Schulenstreit stattfand. Ganz grob gab es zwei unversöhnliche Positionen. Die eine Schule mit Männern wie Koch, Behring, Roux und anfangs auch Pasteur setzten ganz auf die krankmachende Mikrobe als die Quelle allen Übels. Leute wie Pettenkofer, Virchow, Friedberger und dann auch Pasteur sahen (als frühe Systemiker) die Summe aller Lebensumstände als die Basis für unser Krankwerden. Die Mikrobenfraktion war eine Europaweite Macht und es war – ich wage zu sagen, bis heute – kaum möglich, an dieser These vom krankmachenden Bakterium/Virus sinnvoll Kritik zu üben. Wem es als Wissenschaftler in der westlichen Welt um seine Karriere ging, der schloss sich der Mikrobenfraktion an.

Doch jetzt trat erst einmal Fibiger  – ein jüngerer Kollege von Sörensen – auf den Plan und machte sich mit Unterstützung seines Chefs an die Planung einer neuen Studie (12). Zuvor kritisierte er detailliert die Studien Behrings, Rouxs sowie Sörensens. So hatte Roux etwa sein Serum in einem Pariser Krankenhaus zeitgleich mit der Einführung neuer Hygieneforschriften und Behandlungsmaßstäbe getestet und die Ergebnisse dieser Klinik mit den Ergebnissen eines Armenkrankenhauses ohne Serumtherapie verglichen. Für diesen Unsinn war er nicht nur auf Kongressen gefeiert wurden, sondern seine Arbeit hat die Vermarktung des Serums wesentlich gepusht. Zugleich hatte Fibiger erkannt, dass sich die Diphtherie ständig in ihrer Aggressivität und Ansteckungsfähigkeit wandelte. So waren nur schwer Schlüsse über die Wirksamkeit des Serums zu gewinnen. 1896 führte Fibiger mit mehr als 1000 Patienten eine gegenüber früheren Untersuchungen fortschrittliche  Studie durch. Um vergleichbare Gruppen zu haben, wurden alternierend alle an einem Tag in die Klinik aufgenommenen Patienten mit Serum und am anderen Tag alle Aufgenommenen herkömmlich ohne Serum behandelt.

Es gab einen nachweisbaren Effekt zugunsten der Serumtherapie. Von 100 Patienten der Serumgruppe  starben im Schnitt etwa 3 Prozent gegenüber 12 Prozent in der Gegengruppe.  Im Anschluß  sprach sich Fibiger trotz der streitbaren Ergebnisse für die Serumtherapie aus, um dann einige Jahre später selbstkritisch auf eine damals unbemerkt gebliebene Verzerrung seiner Studienergebnisse hinzuweisen. Beeinflußt vom Hype der Serumtherapie hatten die einweisenden ärztlichen Kollegen alle nicht absolut dringlichen Fälle zurückgehalten und erst an den Tagen in das Kopenhagener Hospital eingewiesen, an denen die Serumgruppe behandelt wurde (12). Dies nennt man heute eine Selektionsbias. Die Serumgruppe wies mehr harmlosere Fälle (deren Einweisung weniger dringlich schien) auf, als die Vergleichsgruppe ohne Serum. Der schwere Weg zur Wahrheit.

Das eigentlich für Seriosität und Unbestechlichkeit stehende Arzneitelegramm bringt 2017 im  Heft 48 eine Nutzendokumentation für die Diphtherieimpfung und die Serumtherapie heraus (2). Die Autoren verweisen auf lediglich eine einzige (!) randomisierte kontrollierte Studie, bei der es sich eben um die von mir beschriebene von Fibiger handelt. Unmöglich ist Fibigers Arbeit jedoch ein Beleg für den Nutzen der Serumtherapie. Studien mit solch einem Verzerrungspotential werden von Tom Jefferson dem unbestechlichen nüchternen Impfstoff-Studien-Guru von der CochraneLibrary  als RubbishStudies bezeichnet (21). Die weltweit über 120 Jahre einzige Nutzenstudie für das Behringsche Antitoxin ist Rubbish. DerMedizinnobelpreisträger Behring hatte eine kluge Idee und an Meerschweinchen offenbar Erfolg – doch bis heute kann ein Nutzen am Menschen nicht nachgewiesen werden.

Und bei aller Nutzenfixiertheit der Medizin vergessen wir allzu rasch das Schadpotential unserer Therapien. Bei Fibiger heiß das dann so:

However, this beneficial effect came at a cost: at least 145 out of the 239 patients (60.7%) who had been treated with serum developed serum sickness.

Die Rede ist hier von der sogenannten Serumkrankheit, eine anaphylaktische Reaktion des Körpers auf die Gabe von Fremdeiweis (Serum vom Pferd). Obwohl jetzt 120 Jahre Erfahrung und Weiterentwicklung zur Verbesserung des Serums geführt haben sollten, warnt das Robert Koch Institut auf seinen Seiten bis heute ausdrücklich vor den Risiken der Anwendung (22).

Nun Auftritt Adolf Bingel.

1913 veröffentlichte Alfred Bingel – deutscher Internist und Klinikdirektor – eine der vermutlich ersten medizinischen Doppelblind-Studien der Wissenschaftsgeschichte (16). Er hat die weltweit widersprüchlichen Meldungen zur Wirksamkeit der Serumtherapie ernst genommen und seine Zweifel in eine Studie münden lassen, in der er je etwa 450 Patienten entweder mit dem Hoechst-Serum oder einem antitoxinfreien Pferdeserum behandelte. Er achtete als einer der ersten forschenden Mediziner auf Verblindung. Einen Unterschied im Behandlungsausgang konnte er nicht finden. Das angeblich lebensrettende heilsbringende Antitoxin zeigte keine belegbare Wirksamkeit bei der Behandlung von Diphtheriepatienten.

The mortality experiences in Bingel’s three controlled trials

Normal serum Anti-toxin serum
Deaths/n % Deaths/n %
First trial, 1913–1916 49/466 10.5 47/471 10.0
Second trial, 1941–1942 45/458 10.0 57/514 11.1
Third trial, 1942–1943 28/492  5.7 32/518  6.2

Abb.2

Ihr seht in der ersten Zeile der Tabelle Bingels Zahlen von 1913-1916. Er löste damals eine wahre Aufruhr aus. Obwohl er alle Kritik gut begründet entkräften konnte, fügte er sich jedoch nach der Kollegenschelte für 30 Jahre dem Mainstream und behandelte die Patienten mit Serum. Bitte lies dieses folgende Zitat, und wenn Du mit dem Englisch wie ich Mühe hast, kopiere es heraus und gib es in den Google Übersetzer. Mich berühren Bingels Worte sehr.

He explained for his readers that, after the general disapproval of his 1918 paper, he had given in ‘to the decision of the majority of physicians’ and used anti-toxin serum for over 20 years, and he admitted that he had slept better during those years. However, he also admitted that his decision to fall in line with the majority of his colleagues had been made ‘without inner conviction’, and the issue continued to nag him intellectually. He could not agree with those who held that scientific questions that had not been addressed at the beginning of the serum therapy era could not be addressed later: ‘I am of the opinion that it is never too late to uncover a scientific fact, even if notions that have held up steadily over decades begin thereby to falter’. These considerations, and possibly the large difference in price between anti-toxin serum and normal serum, prompted him to take up his comparative studies again in 1941.

In der obigen Tabelle seht Ihr auch die Ergebnisse seiner Studie von 1942 mit dem inzwischen über 4 Jahrzehnte „verbesserten“ Antitoxinserum. Wieder kein Wirksamkeitsbeleg. Ich möchte Euch hier nicht zumüllen. Europaweit gab es jedoch noch mehr Kollegen die der Sache nicht trauten und mit immer gründlicher geplanten Studien, dem weit verbreiteten Erfahrungswissen vom Versagen der Serumtherapie, eine wissenschaftlichen Beweis hinzufügen wollten. Ich nenne hier beispielhaft die Studie von Hottinger und Toepfer von 1933 (11; 18) mit dem gleichen Ausgang wie die Untersuchungen von Bingel.

In dieser Grafik (Abb.3) zeigt Friedberger (6) die jährliche Sterblichkeit an Diphtherie auf 100.000 Einwohner für Deutschland, Österreich, Norwegen und England. Mit einer vertikalen Linie ist die Einführung der Serumtherapie eingezeichnet. Die Markteinführung des Antitoxinserums erfolgte im schon einige Zeit andauernden Abfall der Kurve und hat diese nicht beschleunigt. In Ländern, wo die Serumtherapie zunächst nicht verfügbar war (Norwegen), konnte der gleiche Abfall der Diphtheriesterblichkeit festgestellt werden.

Ernst Friedberger war Professor für Immunologie und Infektiologie in Greifswald und Berlin und zugleich Leiter des Deutschen Forschungsinstituts für Hygiene und Immunitätslehre in Berlin-Dahlem. Für die Zeit von 1915 bis zu seinem Tod 1932 galt er als der Diphtherie-Experte im europäischem Raum. Ich zitiere ihn hier aus dem Vorwort eines kleinen Diphtheriebuches von 1931.

Abb.3

Das zeitweilige Versagen des Serums auch in dieser Zeit an verschiedenen Stellen hat den trotz aller Einwände scheinbar so fest begründeten Glauben der Ärzte an die allgemeine Heilkraft des Serums nicht erschüttert. Man wähnte sich zu sehr überzeugt, endlich gegenüber einer Infektionskrankheit ein Heilmittel gefunden zu haben, das wissenschaftlich exakt ätiologisch begründet schien, das genau dosierbar schien und mit beinahe mathematischer Exaktheit im Tierversuch immer wieder gegen eine Intoxikation glänzend wirkte, die man vielleicht allzu unkritisch mit der betreffenden Krankheit identifizierte.

Erst als neuerdings bei uns in Europa die Diphtherie von neuem ihr Haupt erhob und das Serum, das bis dahin als ätiologisches Heilmittel erschien, so völlig versagte ….

Was Friedberger hier feststellt, nämlich die weltweit dokumentierte Wirkungslosigkeit des Heilserums, läßt sich in dem bis hier dargestellten Material umfangreich belegen.

Empirische Stimmen von damals klingen so:

„Das Ansteigen der Letalität ist darauf zurückzuführen, dass sich seit 1925 überall da,
wo die Diphtherie häufiger geworden ist, der klinische Charakter der Krankheit geändert
hat in dem Sinne, daß in zunehmender Zahl schwer toxische Fälle aufgetreten sind. […]
Das Fatalste an dieser malignen Form der Diphtherie ist, dass [uns] bei ihr das Heilserum so gut wie vollständig im Stich läßt, auch bei frühzeitiger Anwendung enormer Dosen.“ (Stoeltzner 1929, S. 13 (11))

Da es damals bis auf zaghafte Versuche keine „evidenced based“ Studien gab, sind wir jedoch auf epidemiologische Daten angewiesen. Hier eine Statistik aus dem Bezirk Leicester (14). In England galt Leicester im 19.Jahrhundert als vorbildlich in der Seuchenbekämpfung und entsprechend niedrig sind die Todesfälle an Diphtherie.  Während im Deutschen Reich um 1880 noch über 100 Menschen von 100.000 an Diphtherie starben, waren es in Leicester lediglich 7- 9 (Angaben in der Tabelle auf 1 Mill.). Nach der Einführung des Heilserums erlebte man hier sogar eine drastische Sterblichkeitssteigerung. Der Rücknahme der Therapieempfehlung folgte ein Abfall der Diphtheriesterblichkeit.

TABLE 38.
Table   showing,   for  the   BOROUGH   OF   LEICESTER,
during the years 1838-1910, in quinquennial periods, the total number and annual average deaths from Diphtheria ;
with, the annual average death-rate per million living. (See Graph F.)

 Quinquennial Peroid  Total Number ofDeaths  Annual AverageDeaths.  Annual Average Death-Rate per Million Living.  Notes
 1838-42  20  4.0  80  First complete year of   registration, 1838
 1843-47  10  2.0  36  State encouraged vaccinationcommenced
 1848-52  10  2.0  33  Sewers introduced into Leicester, 1851
 1853-57  18  3.6  56  Obligatory vaccination 1853
 1858-62  22  4.4  65
 1863-67  18  3.6  46
 1868-72  39  7.8  85  Penal enforcement of vaccination
 1873-77  41  8.2  77
 1878-82  55  11.0  92  Sewer  ventilation introduced,1881.
 1883-87  48  9.6  70
 1888-92  23  4.6  72
 1893-97  194  38.8  201  Anti-toxin  introduced, 1895
 1898-02  785  157.0  755  Anti-toxin  treatment more com­pletely practised.
 1903-07  89  17.8  78  Vaccination    conscience clause of 1898 largely taken advantage of.
 1908-10 (3 years only)  34  11.3  46  Full  operation of vaccination   exemption  clause, 1907

From 1838 to 1858, deaths registered as putrid and other sore throats have been tabulated as Diphtheria.—J. T. B.

This table shows that in the five years 1898-1902, when the serum treatment was in full swing, no fewer than 785 deaths occurred from diphtheria, being 452 more than took place during fifteen years previous to the introduction of anti-toxin, and 286 more than occurred during the preceding sixty years (three of which were not only anti­toxin years, but accounted for about one-third of the whole number of deaths in the sixty years)

Im Diagramm sieht der Anstieg der Diphtheriesterblichkeit nach der teils obligatorischen Einführung der Serumtherapie so aus:

Diagram F.
ILLUSTRATING    TABLE   38.
LEICESTER—DIPHTHERIA. 1838—1910.
AVERAGE ANNUAL MORTALITY per million population, in quinquennial periods, before and after the introduction and use of antitoxin in 1895.
Before Antitoxin,                                                                                After Antitoxin,
1838-1892.                                                                                        1893-1910.
Annual average cases    ….                    6.2.                                     Annual average.      .  61.0
Annual average death-rate, per million   6.5.                                    Death-rate per million 29.4

Zusammenfassend: Bis heute gibt es einen einwandfreien Nutzennachweis für das Antitoxin-Serum. Die Schulmedizin vertraut den frühen Anwendungsstudien der Männer um Behring, ohne sich je kritisch mit deren Zahlen auseinandergesetzt zu haben. Die Menge der kritisch bis ablehnenden Studien und Erfahrungsberichte von Medizinern aus der ganzen Welt sind so gewaltig, dass es ignorant ist, sich deren Erkenntnissen zu verweigern. Ich habe hier lediglich eine kleine Auswahl zur Anschauung gebracht.

2.Teil:

Nun zeige ich Daten, die auch eine Unwirksamkeit der Diphtherieimpfung nahelegen. Die Geschichte beginnt wie im 1.Teil mit von Behring, der 1913 die erste aktive Immunisierung – also Impfung – gegen Diphtherie der Öffentlichkeit vorstellt. In Deutschland wird sie jedoch erst 1925 zögerlich auf den Markt gebracht. In den USA geschieht dies ab 1920 und massiv beworben und in gößerer Stückzahl verimpft ab 1928. Die Impfung richtet sich nicht gegen das Bakterium sondern gegen das von ihm produzierte Gift. Dies ist ein gern vergessener Fakt. Er läßt das Reden vom Herdenschutz zur puren sinnentleerten Ideologie schrumpfen. Die Geimpften infizieren sich weiter mit Corynebacterium, entwickeln jedoch im günstigsten Fall weniger Krankheitssymptome. Dies kann für den Einzelnen von Vorteil und für die Gruppe von Nachteil sein, da stumm Erkrankte die Krankheit unerkannt weitertragen. Das ist das Gegenteil eines Herdenschutzes.

Bis heute gibt es keine randomisierte kontrollierte Studie, die den Nutzen der Impfung belegt hätte. Beim langjährigen STIKO-Mitglied Prof.Ehrengut heißt es (1):

..ein jeder Kritik standhaltendes field trial wurde bisher nicht durchgeführt. So ist eine objektive Beurteilung der Wirksamkeit der Diphtherieschutzimpfung nicht ganz einfach,und es ist verständlich, dass es ganz konträre Standpunkte gibt.“

Das war 1964 und durfte damals noch so in Büchern (Die Impffibel) geschrieben werden. Heute ist die Datenlage noch verwirrender, es gibt weiter keine gute Studien, aber von konträren Standpunkten darf heute in der Schulmedizin nicht mehr die Rede sein.

Das Arzneitelegramm 2017 (2): „Randomisierte kontrollierte Studien zum Nutzen der Diphtherieimpfung im Hinblick auf die Verhinderung von Erkrankungen und Todesfällen gibt es nicht.

Wenn es keinen evidenzbasierten Nutzennachweis für die Diphtherieimpfung gibt, sollte wenigstens die Epidemiologie mit ihren weltweiten Krankheits- und Sterblichkeitstabellen und Statistiken etwas zur Beurteilung beitragen können.

Hierbei sind wie immer die Schweizer vorbildlich. In der folgenden Grafik (Abb.1) (3) sehen wir die Sterblichkeits-und Krankheitszahlen für Diphtherie von 1900 bis 2001.

Für die Schweiz wird von vereinzelten Diphtherieimpfungen ab 1940 berichtet. Im nennenswerten Umfang als Kombinationsimpfung mit Tetanus wurde erst nach 1950 ein Impfprogramm eingeführt. Bis in die 70ger Jahre dauerte es, bei den Schulkindern Impfquoten von 80 Prozent zu erreichen (3).

In der Kurve sehen wir zwei deutliche Ausschläge, die europaweit ähnlich den Weltkriegen parallel gehen. Ansonsten geht die Morbidität und Mortalität seit dem Jahrhundertwechsel stetig zurück, ohne einen Einfluß der Impfung anzuzeigen. Solche Kurven gibt es identisch für die gesamte westliche Welt. Im übrigen nicht nur für die Diphtherie sondern für nahezu alle Infektionskrankheiten.

Abb:1

Zum Vergleich hier die Kurven aus Deutschland in Abb.2 (4). Hier wird von anlaufenden Impfungen ab 1937 gesprochen. Eine allgemeine Impfempfehlung folgte erst in den 60ger Jahren, als die Krankheitslast ohne Impfung weitestgehend zurückgegangen war.

Abb: 2

Ich zitiere hier das langjährige STIKO-Mitglied Prof.Spieß in seinem Standardwerk „Schutzimpfungen“ von 1966 (1): „ Krieg und Notzeiten, sozialhygienische Besonderheiten und auch der Erregerwechsel beeinflussen bei der normalerweise geringen Empfänglichkeit des Menschen den Charakter einer Epidemie. Ohne Zweifel ist es daher vielfach schwierig,den Nutzen einer Diphtherieimpfung bei der Gestaltung des Seuchenverlaufs abzugrenzen.“

und weiter: „ Dass die Impfung, die auch heute noch als sicherste Dispositionsprophylaxe gilt, keine wesentliche Bedeutung für die günstige epidemiologische Situation hat, zeigen die Schicktestkurven in Abb.3, aus denen zumindest abzulesen ist, dass der derzeitige Impfschutz in unserer jugendlichen Bevölkerung epidemiologisch gering und nicht ausschlaggebend ist.“

Abb.3

Zur Erklärung: Beim Schicktest wird eine definierte geringe Menge Diphtherietoxin unter die Haut gespritzt. Ein gegen Diphtherie immuner Mensch (nach überstandener Erkrankung und angeblich auch nach Impfung) zeigt darauf keine lokale Hautreaktion. Ungeschützte reagieren mit einer Entzündungsreaktion – sind Schick-positiv. In Abb. 3 sehen wir für die Zeit nach dem Beginn der Impfung deutlich höhere Prozentsätze an Schick-positiven also Ungeschützten gegenüber der Vorimpfära 1927. Wenn die Logik des Schick-Testes stimmt – und man findet diese bis heute in jedem Lehrbuch (z.B.5)– dann haben wir unter geimpften Kindern deutlich größere Diphtherieempfänglichkeit zu erwarten, als unter Ungeimpften.

Mit zunehmenden Lebensalter steigt der Prozentsatz der Schick-Negativen. Dieses Phänomen ist bekannt und wird glücklicherweise von der Impfung offenbar lediglich verzögert und nicht dauerhaft verhindert (6).

Ich möchte Euch noch auf ein Phänomen in dem Zitat von Spiess hinweisen. Innerhalb eines Satzes verknüpft er die Aussage, dass die Impfung zum einen offenbar wirkungslos ist und zum anderen unsere sicherste Dispositionsprophylaxe darstellt.

Ich zeige es später an noch mehr Beispielen: Die unglaubliche Ängstlichkeit und Unfähigkeit etablierte Lehrmeinungen in Frage zu stellen oder gar zu den Akten zu legen, selbst wenn die Datenlage so erdrückend ist, wie im Bezug auf eine Vielzahl der empfohlenen Impfungen. Motiviert ist dieser Opportunismus durch eine anerzogene Autoritätsgläubigkeit (von Behríng, der Nobelpreisgewinner!) und unser sehr menschliches Unvermögen, uns selbst für Idioten zu halten. Wie eine Wissenschaftsgemeinde dann jahrzehntelang an widersprüchlichen Ideen anklammert, ist natürlich ein letztlich unendlich komplexes Geschehen. Der Fakt an sich ist jedoch evident. Ich beschreibe ihn hier exemplarisch an der Geschichte der Diphtherieimpfung.

Um zur allgemeinen heilsamen Verwirrung weiter beizutragen nun die Kurven (Abb.4) aus Österreich,wo erst nach 1953 begonnen wurde, gegen Diphtherie zu impfen (4). Zu diesem Zeitpunkt war die Krankheitslast bereits rapide zurückgegangen.

Abb.4

Der bereits zitierte frühere Impfpapst Deutschlands Ehrengut dazu (4): „ Wir sind der Ansicht, dass der heutige Rückgang der Diphtherie wohl mehr durch die Eigengesetzlichkeit der Seuche denn durch die Auswirkung der Diphtherieimpfung zustande gekommen ist;..“

und dann folgt wie beim Kollegen Spieß der schizoide Schluss: „…die Impfung hat aber sicher einen nicht zu unterschätzenden Beitrag dabei geleistet.“

Woran dieser Beitrag zu erkennen ist, wird aus dem uns zur Verfügung stehenden Material nicht deutlich. Die Kollegen hätten eigentlich schreiben müssen: „ Wir wünschen uns, die Impfung hat zum Rückgang der Krankheitslast beigetragen, weil doch die Idee so überzeugend und schön ist. “

Doch jetzt weiter mit den nackten Zahlen:

Zusammen mit dem oben gezeigten Prozentsätzen der Schick-Positiven 1963/64 und der folgenden Abbildung 5 aus S.Kleins Dissertation am Robert-Koch-Institut (7) wird folgendes wahrscheinlich. Trotz 60 bis 80Prozent Schick-Positiver – also Ungeschützter – und ohne Massenimpfung gegen Diphtherie ist die Morbidität an Diphtherie auf fast Null gefallen.

Abb.5

Das gleiche kann für Sterblichkeit an Diphtherie gesagt werden -dazu die nächste Kurve – ebenfalls entnommen aus (7) Abb.6.

Abb.6

Auch in Übersee machte man die gleichen Erfahrungen (8). E.Lane stellt 1933 fest, dass die Sterblichkeit an Diphtherie unabhängig von der erst Ende der 20ger Jahre nennenswert eingeführten Impfung durch „mehrere veränderte Strategien und Veränderungen bei der Pflege und Behandlung von Diphtheriepatienten“ zurückgegangen ist.

Der schon in Teil 1 zitierte Diphtherieexperte Friedberger hat um 1930 dutzende Krankheitsstatistiken von Kollegen aus den ganzen USA abgefragt, um aus deren Erfahrungen Rückschlüsse für die geplante Propagierung der Diphtherieimpfung in Deutschland zu ziehen. Das Fazit, das er 1931 öffentlich anlässlich eines Immunologenkongresses zieht, ist eindeutig. Die Daten aus den USA sind komplett inkonsistent. Unabhängig vom Impfgeschehen unterschiedlichste Inzidenzen (6).

Wie sieht die Entwicklung der Diphtheriemortalität in England aus? Hier wird es interessant, vor allem zusammen mit der anfangs gezeigten Kurve für die Schweiz. Schaut bitte nochmal zurück. Auf der rechten Ordinate sind die Diphtherietoten / 100.000 /Jahr abgebildet. Die sind in der Schweiz ohne Impfung von etwa 30 (1900) auf 0 (1940) gefallen. In der unten folgenden Abbildung (Abb.7) für England steht die blaue Kurve für die Diphtherietoten / 1.000.000 Einwohner / Jahr. Wir müssen den Zahlenwert auf der linken Ordinate durch 10 Teilen, um mit der Schweiz (Tote/100.000) vergleichen zu können. Die Zahlen und die Kurve sind nahezu identisch. Auch England hat um 1900 etwa 25 Diphtherietote / 100.000 Einwohner im Jahr zu beklagen. Bis 1950 fällt die Kurve auf Null.

Wenn dies sowohl in einer impfenden als auch in einer nichtimpfenden Population stattfindet, spricht wenig für einen kausalen Zusammenhang zum Impfen. Aber vielleicht gibt es ja so etwas wie eine noch zu entdeckende transeuropäische Herdenimmunität?

Abb.7

Die Englandstatistik hat aber noch mehr zu bieten. In grün und pink sehen wir die Entwicklung der allgemeinen Kindersterblichkeit. Sie geht nahezu parallel der Diphtheriesterblichkeit und zeugt von einer allgemein abnehmenden Krankheitslast lange vor der Einführung der Impfungen. Auch in wieweit die in der Grafik dargestellten Sozialreformen zu dieser Abnahme geführt haben, bleibt Spekulation.

Nun noch ein weiterer Vergleich (Abb.8), um die These von der vernachlässigbaren Wirkung der Impfung zu erhärten. Diesmal sehen wir in einer Kurve die Diphtheriesterblichkeit der USA und von England in Tote/100.000/Jahr (20). Obwohl England die Impfung erst in den 40er Jahren und damit mindestens 10 Jahre später als die USA einführen, sehen wir keinen Unterschied im Kurvenverlauf.

Abb.8

Jetzt nochmal auf den Punkt gebracht:

Wir Ärzte impfen und empfehlen Impfen, weil wir in dem Glauben leben, dass dadurch die Kindersterblichkeit an früher bedrohlichen Krankheiten abgenommen hat. Für die Diphtherie habe ich hier exemplarisch gezeigt, dass unser diesbezüglicher Glaube ein Aberglaube ist. Sowohl die Krankheitshäufigkeit als auch die Sterblichkeit daran entwickelte sich in allen untersuchten Ländern völlig unabhängig von unseren Impfstrategien. Das wird auch in dieser Gafik (Abb.9) für die Sterblichkeit an Masern, Scharlach, Typhus, Keuchhusten und eben auch Diphtherie in den USA von 1900 bis in die 60er Jahre deutlich.

Abb.9

(Die Abbildung habe ich einer englischsprachigen Seite von Impfskeptikern entnommen. Die Zahlen und Kurven sind – allerdings weniger gut dargestellt – von mir auch in Quellen von Impffreunden gefunden worden. )

Über Jahrzehnte waren die Immunologen zufrieden damit, nach einer Impfung im Tierversuch oder am Patienten erhöhte Antikörpertiter messen zu können, um dann in kollektives Schulterklopfen und gegenseitiges Anbeten des Impfgottes zu verfallen. Die Bedeutung dieser Titer geht offenbar gegen Null.

Dazu das Arzneitelegramm 2001 (10): „Auch durch Impfstoffe hervorgerufene Titeranstiege sind unzuverlässige Ersatzkriterien für die Wirksamkeit. Welchen Nutzen oder Schaden der Impfling zu erwarten hat, läßt sich aus solchen Befunden nicht ableiten. Die Zulassungsbehörden sind gefordert, ihre Anforderungen zu überprüfen.“

Wenn nun Impfen die Sterblichkeit und die Krankheitslast nicht verändert hat, da die Epidemien sich davon unabhängig einem Genius epidemicus (Ehrengut) folgend verflüchtigt haben, warum dann noch impfen? Das Impfen ist ein invasiver Eingriff an einem gesunden Menschen und sollte wohl begründet sein. Ich kann eine solche Begründung nicht erkennen.

Wenn wir uns zu dieser Frage die sogenannte 3.Welt anschauen, wird die politische Dimension des Impfens klar und auch, welches Interesse möglicherweise daran besteht, den Anschein zu erwecken, dass Impfen hilft. Die hohe Krankheitslast und Sterblichkeit in den armen Ländern an den klassischen Infektionskrankheiten wie Masern, Röteln, Tetanus, Keuchhusten, Diphtherie oder Hepatitis ist deren Lebensumständen und nicht deren fehlenden Durchimpfung geschuldet. Die menschelnden Impfkampagnen der reichen Industrienationen in Afrika sind eine Alibiveranstaltung ohne wissenschaftlichen Hintergrund.

Die heiß diskutierte Frage der Impfnebenwirkung ist ein weites Feld, dass ich hier ausklammere. Da ich bei meiner Recherche zum Thema dazu jedoch viel gelesen habe, kann ich eines guten Gewissens sagen: Gute Karten haben bei diesem Spiel die Impfkirchgänger nicht.

PS: In 90iger Jahren kam es in den Nachfolgestaaten der zerfallenden Sowjetunion wie z.B. der Ukraine zu einer üblen Diphtherieepidemie mit vielen Erkrankten und auch Toten. Von der WHO und auch unseren Impfmeinungsführern wurde die Epidemie zum Anlass genommen, wieder auf die Notwendigkeit der Diphtherieimpfung hinzuweisen. Dies geschah unter der Annahme, dass der Zusammenbruch des sowjetischen Gesundheitssystems Ende der 80er Jahre zu einer fehlenden Durchimpfung der ukrainischen Bevölkerung geführt hätte. Tatsächlich ist die Durchimpfung der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland keinesfalls höher als zum damaligen Zeitpunkt in der Ukraine. Vielmehr wird allgemein davon ausgegangen, dass die Epidemie ausschließlich bio-soziale Ursachen hatte. Ihre meisten Opfer fand sie unter sozialschwachen Arbeitslosen und Alkoholikern. Begonnen hatte sie in Kasernen von russischen Afganistan-Soldaten.

Literatur:

  1. Spiess, H.; Schutzimpfungen; Georg Thieme Verlag; 1966

  2. arznei-telegramm 2017; 48, 77-80

  3. BAG. Diphtherie: Spezielle Manifestationen. Bull 1995; Nr. 42: 4-5, 8.

  4. Ehrengut; W., Impffibel; Schattauer 1964

  5. Infektionskrankheiten; Herausgeber D.A. Warrell; Übersetzung des Oxford Textbook of Medicine 1990

  6. Friedberger, Ernst; Diphtherieepidemien der letzten Jahre, das Heilserum und die Schutzimpfung. Urban & Schwarzenberg, Berlin und Wien 1931

  7. Klein, S.;Zusammenhang zwischen Impfungen und Inzidenz und Mortalität von Infektionskrankheiten. Zeitreihenanalysen mit Meldedaten zu Diphtherie, Pertussis, Poliomyelitis und Tetanus von 1892 bis 2011 in Deutschland ; am RKI 3013

  8. Edward A. Lane and Kristine M. Bisgard Public Health Reports (1974-) Vol. 121, Supplement 1: Historical Collection 1878-2005 (2006), pp. 206-211 https://www.jstor.org/stable/pdf/20057069.pdf?seq=1#page_scan_tab_contents
  9. https://childhealthsafety.wordpress.com/graphs/#Meas_ScarlFev_etc
  10. arznei-telegramm 2001; 32: 41-3;FSME-IMPFSTOFF TICOVAC – ZU SPÄT VOM MARKT UND DIE FOLGEN
  11. Stoeltzner, W., 1929. Zur Frage der aktiven Schutzimpfung gegen Diphtherie. Deutsche Medizinische Wochenschrift, 55(1), S. 13–14.
  12. Gluud C ; Danish contributions to the evaluation of serum therapy for diphtheria in the 1890s; Journal of the royal society of medicine. 2011 May; 104(5): 219–222 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3089870/
  13. Sørensen ST Versuche mit Serumtherapie bei Diphtherie im Blegdamspitale[Blegdamshospitalet] in Kopenhagen. [Experiments with serum treatment of diphtheria infection in Blegdamshospitalet in Copenhagen]. Therap Monatshefte März1896;10:119–25
  14. J. T. BIGGS, J. P. Member of the Leicester Town Council, and of its Sanitary Committee, for over Twenty-Two Years.LEICESTER: SANITATION vs. VACCINATION. VITAL STATISTICS COMPARED WITH THOSE OF OTHER TOWNS, THE ARMY, NAVY, JAPAN, AND ENGLAND AND WALES. – dankenswerterweise digitalisiert von der Universität Californien unter: https://ia800301.us.archive.org/21/items/leicestersanitat00biggrich/leicestersanitat00biggrich.pdf
  15. Bingel A Wirkt das Diphtherieheilserum bei der menschlichen Diphtheriekrankheit spezifisch durch seinen Antitoxingehalt oder unspezifisch? Deutsche Medizinische Wochenschrift 1949;79:101–3
  16. Bingel A Über Behandlung der Diphtherie mit gewöhnlichem Pferdeserum. Deutsches Archiv für klinische Medizin 1918;125:284–332
  17. H.P.Pöhn, G.Rasch; bga Schriften; Statistik meldepflichtiger übertragbarer Krankheiten vom Beginn der Aufzeichnungen bis heute; MMV Medizin Verlag München1994; digitalisiert von Humboldt-Uni Berlin; https://edoc.rki.de/bitstream/handle/176904/161/220lwYF098W2I.pdf?sequence=1
  18. Hottinger A, Toepfer D Über den Wert der Serumtherapie bei Diphtherie, insbesondere bei der malignen, toxischen Form. Zeitschrifte für Kinderheilkunde 1933;54:505–29
  19. http://www.stop.org.br/site/sv/pdf/does-influenza-vaccine-matter-november-2009.pdf
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